Oma und die Bürokratie 3 v. 4

Mein Gehirn quoll über von so viel Bürokratie und ich tat das Einzige, was ich in dieser Lage als das richtige empfand. Scheiß Land, sagte ich und ging wieder weg.

Nun musste ich also 11,50 auftreiben. Da alle Leute, die ich kannte, zu der Zeit in der Schule oder beim Arbeiten waren, was mich dann doch sehr beglückte, da ich dadurch merkte, doch nicht ganz so doof zu sein, wie ich glaubte, ging ich zu meiner Oma, um mir Geld zu leihen. Sie freute sich wenigstens mich zu sehen, aber als ich sie fragte, ob sie mir Geld leihen könne, meinte sie, Nein, ich würde mir bestimmt nur Drogen davon kaufen wollen. Nein, sagte ich, ich muss damit zur Polizei. Oh Gott, sagte sie, was ich denn angestellt hätte. Nichts sage ich, mir wurde mein Geldbeutel geklaut. Und ich erzählte ihr die gleiche Story, die ich schon unzählige Male an diesem Tag erzählte. Warts ab, sagte sie, ich geh mit. Oh je, dachte ich, dass kann ja heiter werden.

Bei der Polizei angekommen, stürmte sie den Laden, knallte die 11,50 auf den Tisch und meinte vor 60 Jahren hätte es so eine komplizierte Korintenkackerei nicht gegeben. Oh Gott, dachte ich, aber der Polizist blieb gelassen und fragte sie, ob sie sich ausweisen könne. Jedoch bedachte er nicht, dass meine Oma ein für ihr Alter (86) sehr sensibles Gehör hat und seinen ostdeutschen Dialekt sofort bemerkte. Sind sie etwa von der Stasi? fragte sie ihn. Das fand der Polizist plötzlich nicht mehr so lustig und in den nächsten zwei Minuten entfachte sich ein Kleinkrieg zwischen Tresen und Warteschlange, der 20 Minuten andauern sollte.

Irgendwann fragte ich einfach, ob ich jetzt das Dokument haben könnte. Okay, sagte der Polizist und meine Oma meinte, ich solle sie doch einfach später hier abholen, sie habe noch einiges zu klären. Gerade als ich die Polizeistation verlassen wollte, rief mir der Polizist nach, ob ich denn etwa mit dem Auto hergefahren wäre. Natürlich, mischte sich meine Oma ein, oder glauben Sie etwa wir verlassen uns auf diese Kommerzjunkies von der Bahn? Aha, meinte der Polizist und sah mich herausfordernd an. Ich denke, Ihnen wurde ihr Führerschein auch geklaut. Ja, sagte ich und deswegen muss ich auch noch zur Führerscheinstelle, um einen neuen zu beantragen. Soso, sagte der Polizist, Sie sind also ohne Führerschein gefahren. Sie wissen schon, dass Sie verpflichtet sind, immer einen Führerschein dabeizuhaben, wenn sie ein KFZ führen. Andererseits kann es Sie bis zu 80 Euro Strafe kosten. Ach, bah, sagte meine Oma, wenn Sie jetzt auch noch so anfangen, können wir gleich die Mauer wieder hochziehen. Das wäre eh das Beste für uns.

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Dackel Walter 9 v. 9

Und mit einem vor Liebe und Hingabe sprühendem Kuss, der selbst Romeo und Julias Dasein in den Schatten gestellt hätte, schworen sich beide unter dem blauen Himmel, der einzelne Wolkenfetzen aufwies, die entfernt an Gänsebraten mit Klösen, Toilettenreiniger, oder, bei günstigen meteorologischen Verhältnissen, auch manchmal an eine Ladung Schneckenkorn erinnerte, ewige Treue.

Noch am selben Tag zogen Walter und Horscht zusammen in Walters Höhle, die sie mit einem IKEA-Inventar ausstatteten, sowie einem kleinen, selbstgemachten Springbrunnen, für dessen Herstellung Horscht extra nachmittags auf seinen Nachtisch verzichtete, um beim nahegelegenen Baumarkt eine Europalette Ytong-Steine und schnellbindenden Mörtel zu besorgen, um mittels handwerklichem Geschick diese auf symmetrische Weise zu einem kleinen, runden Kreis anzuordnen, welchen er mit Wasser füllte und in den er eine kleine Pumpe, die das Wasser immer wieder in Sekundenabständen nach oben zu spritzen vermochte, einbaute.

Am Abend konnte man durch den Höhleneingang zwei zufriedene Gesichter erblicken, die in ihrem Bett ihren ersten Gutenachtkuss erprobten. Dann schaute Walter Horscht tief in die Augen.

„Ohne Pickel siehst du übrigens viel besser aus“, sagte er leise und löschte das Licht.

Und so lebten sie pickelfrei und glücklich bis an ihr Lebensende.

Dackel Walter 8 v. 9

Horscht fühlte sich von sich selbst, sowie von der restlichen Welt komplett verarscht und Walter holte zum alles entscheidenden Schlag aus.

„Ja Horscht, in dieser Welt haben wir beide zueinander gefunden… und in dieser Welt werden wir HEIRATEN!“

„WAAAS?“ Horscht befreite sich aus Walters Umarmung. „Moment mal, das geht jetzt aber entschieden zu weit, ich meine, wir kennen uns ja noch gar nicht richtig, genaugenommen kennen wir uns gar nicht und ich wollte die Welt zerstören, das muss dich doch stören? Ich meine, zum Lieben gehören doch immer zwei und ich weiß gar nicht, was ich hier überhaupt soll und hmmpffhmpff…“

Walter unterbrach ihn, indem er ihm sanft eine Pfote auf den Mund legte und seinen berühmten Dackelblick aufsetzte. „Aber Horscht, du liebst doch dein Dackelchen, nicht wahr?“

Auf einmal begann der Pickelsaft an Walters Bauch seltsam zu leuchten. Ein Leuchten, dass sich in Horschts Augen wiederspiegelte und wie mit einem Schlag legte sich der Dunst in seinem Kopf und sein ganzes Tun und Trachten stand danach, diesen Köter in den Arm zu nehmen und ihm seine Liebe zu erwidern. Und Horscht standen Tränen in seinen froschig glubschenden Augen, als er dieses göttliche Wesen vor sich stehend sah. Schwanzwedelnd, ein Paket aus Glück, den Blick in eine frohe Zukunft gerichtet, mit ihm an seiner Seite.

„Ach, Walter“, brachte Horscht schluchzend hervor, „ich liebe dich mehr als alles andre auf dieser Welt.“

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Dackel Walter 7 v. 9

„Ach Horscht, ist das nicht wundervoll? Zwei liebende, die sich endlich gefunden haben. Selbst wenn die Welt zugrunde gehen mag…“

„Das soll sie auch“, knurrte Horscht, nach Luft schnappend.

„…selbst dann sehe ich vor meinem geistigen Auge immer den Frühling, wie er grünt und wie er blüht und wie die tuffen Bienchen ihren Honig sammeln, während…“

„NEIN, SPRICH NICHT WEITER!“, schrie Horscht der Verzweiflung nahe, doch jetzt war Walter voll in seinem Element.

„…während wir beide in Liebe vereint auf einer rot-weißkarierten Picknickdecke, wie man sie aus zahlreichen Filmen, oder Werbespots für Sandwichs, oder fruchtigen Erfrischungsgetränken kennt, Arm in Arm liegen und die vorbeiziehenden Wolken am blauen Himmel betrachten…“

Der graue Schleier lichtete sich zusehends während Walters rede, und die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen seit langer Zeit den aufgehenden Himmel. „…und um uns herum die Bewohner des Waldes, hoppelnde, poppende Häschen, die genügsam Karöttchen aus dem fruchtbaren Boden ziehen, um auf ihnen zu nagen, oder sie zum Limbo-tanzen zu verwenden, sowie lustige Gesellen, die den einstigen Eichhörnchen gleich über die Baumwipfel huschen und Nüsslein sammeln…“.

Horscht hörte ein Rascheln über sich und durch einem ruckartigen Blick nach oben sah er ein pelziges Wesen, vollbeladen mit Nüssen.

“…und überall blühen die Bäume und der Duft der saftigen Wiesen und Gräser erfreut nicht nur die Kuh, die sie gut für ihre Milchproduktion verwenden kann, um den Bauer, der sie gleich melkt, glücklich zu stimmen, auf dass dieser sie zu H-Milch mit gerade mal 1,5% Fett verarbeiten kann, um sie auf dem Markt zu verkaufen, dass alle andren Menschen glücklich werden und der Osteoporose vorgebeugt werden kann, da Milch ja im Allgemeinen gut für den Knochenbau ist…“.

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„Was soll das denn jetzt?“, rief Horscht, als er gerade zu einem unglaublichen 5,43 Meter Sprung ansetzte und direkt vor seiner Nase ein gewaltiges, von rotem Plüsch überzogenes Lebkuchenherz aus dem Boden wuchs, gegen das er mit einer Affengeschwindigkeit rumste. Benommen taumelte er im Kreis, als er um sich herum plötzlich anstatt der kargen Bäume eine Landschaft aus übergroßen Herzen und Blumenbeeten erblickte.

„Oh mein Gott!“ Horscht fasste sich mit seiner grünen Flosse ins Gesicht. Seine Haut war glatt und rein wie ein Babypopo, den man kurz zuvor mit formaldehydfreiem Babyöl eingeschmiert hatte. „Walter, dieser schwule Drecksdackel. Er hat mir bei dem Sprung auf mein Gesicht sämtliche Pickel ausgedrückt und alles, was der dumme Köter jetzt denkt, wird wahr… argh.!“

In diesem Moment sprang Walter mit einem Satz über Horscht hinweg, um gleich danach schwanzwedelnd und sabbernd mit aufgestellten Ohren sich wieder zu ihm herumzudrehen. Er war von oben bis unten voller Pickelschleim.

„Ach Gottchen, Horscht, ich wusste ja gar nicht, dass du so ein schüchternes Bengelchen bist.“ Er umarmte Horscht innig, und Horscht fühlte sich so ähnlich, wie eine Fliege, die durch Neugierde und Instinkt an einen dieser klebrigen Fliegenfänger geriet, die meistens in der Küche, oder aber im Bad, jedoch nur selten, wenn nicht sogar niemals im Wohnzimmer hängen, um die Ästhetik eben diese Raumes zu bewahren und an denen die kleinen, geflügelten Gesellen die letzten Stunden, manchmal auch nur Minuten ihres Lebens damit zubringen, durch Angstkämpfe sich noch tiefer in das klebrige Etwas hineinzuverwickeln.

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„AND CÄÄÄÄN YOU FEEEEL SEE LOOOOVE TUNIGHT…“

Walters schräger Gesang zerschnitt die Luft und drang über die Einöde bis zu den Tälern, in der die letzte Großstadt der Menschen stand. Die letzte Bastion, die den Krieg überdauerte und auch nur aufgrund eines Augenfehlers des Navigators, dessen eigentliche Aufgabe es war, das zu zerbombende Ziel ausfindig zu machen. Stattdessen wurden die Bomben über einem Wald abgeworfen, der mehr als 140.000 verschiedene Tierarten beherbergte, Insekten nicht mitgezählt, dafür jedoch Vögel und Fische, sowie mehr als 30 verschiedene Arten von Nadelbäumen, die nun alle einander glichen, wie Zwillinge, die man auch nur schwer unterscheiden kann, sofern es sich nicht um Eineiige der solchen handelt.

Horscht floh nun vor Walter in die Richtung eben dieses einstigen Wäldchens, und fand es lustig, die Einschlagskrater der Bomben als Herausforderung für rekordverdächtige Hüpfweiten zu sehen. Manche Sprünge wären wirklich eine Medaille wert gewesen. Walter folgte ihn in seinem Liebesrausch, in Gedanken springend über riesige Plüschherzen und Blumenbeete, welches kein Wunder ist, da man, ist man erst einmal verliebt, die ganze Welt durch die allseits bekannte rosarote Brille anzuschauen vermag und selbst beim Anblick von Bombenkratern nur Augen für die Schönheit der Welt hat, selbst wenn diese durch einen gewaltigen Atomschlag, basierend auf einem Krieg, der die Trinkwasserreserven für einen bestimmten Teil der Menschheit sichern sollte, der nur durch das erstaunliche Wissen eines Pickelfrosches, der mit Hilfe seiner Pickel die Menschen so beeinflusste, diesen Krieg anzuzetteln, ausgelöst wurde.

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Mit einem Schwung stellte sich Walter auf seine Hinterpfoten. „Komm her, mein kleiner, grüner Fickfrosch. Lass uns unseren Lebensabend gemeinsam teilen und uns in Liebe und Wollust ergeben sein.“ Er sprang auf Horscht zu, doch dieser wich ihm mit einem gekonnten Duckjump aus. Es hatte sich also doch bewährt, dass er sich als Kaulquappe gegen den Willen seiner Eltern zu dem Counter-Strike-Real-Life-Basic-Kurs angemeldet hatte. Horscht hüpfte quakend um die Höhle.

„Oh Gott, was hab getan? Ich hätte wissen müssen, dass zu Dackeln mutierte Menschen, die Oboe spielen und ihre eigenen Ärsche jagen, auf grüne Pickelfrösche abfahren, wenn diese sie durch rudimentäre Wunschfurunkel schwul gemacht haben. Ach, hätte ich in der Schule doch nur besser aufgepasst und nicht immer nur geschwänzt, um beispielsweise bei Karaokewettbewerben mich mit Tomaten bewerfen zu lassen, weil die so lecker sind.“

„Hier kommt noch was Leckeres“, hörte er von einer Stelle über sich. Walter war inzwischen auf die obere Plattform seiner Höhle geklettert und wartete nur auf den passenden Moment, Horscht von oben anzuspringen. Als dieser seinen Blick schnaufend gen Himmel richtete, sah er nur noch einen liebestollen Walter auf sich zufliegen. Mit einem lauten KLADUTSCH landete Walter unsanft, zumindest für Horscht, auf dessen Gesicht.

„Wo bist du, mein kleines, grünes Hoppelfröschchen?“

„Unter dir… geh von meinem Gesicht runter, blöder Dackeldepp!“

Walter stellte sich vor ihn hin, hechelnd, grinsend, Schwanz wedelnd und niemand wird jemals verstehen, wo er auf einmal eine Gitarre herhatte, mit der er sogleich anfing, Horscht ein Ständchen zu bringen.

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Walter zuckte zusammen. Sein ganzer Körper vibrierte und er fühlte sich wie damals auf dem Abschlussball, als er einen Sektkorken circa 50 Meter hinterherjagte, angetrieben von seinen animalischen Instinkten, nicht den Abgrund bemerkend, der sich ihm immer weiter näherte und den er um ein Haar hinunter gepurzelt wäre, hätte er nicht im letzten Moment bemerkt, dass der Sektkorken nur ein zwingendes Resultat aus seinem letzten Acidtrip war, den er mit Mühe und Not vor seinen andren Artgenossen doch so lange hatte verbergen können.

Der Pickelfrosch Horscht blickte ihn triumphierend an. „Na? Was sagst du jetzt?“, rief er mit quakender Stimme. Walter schaute ihm ins Gesicht. Und sein Blick verharrte auf des Pickelfrosches Lippen. Noch nie zuvor hatte er solche Lippen gesehen. Wie weich sie ihm erschienen. Wie ein königliches Mahl aus reiner Erotik und so sanft geschwungen. Doch gleichzeitig so schmal und über allen Maßen hinaus überaus männlich und stark. Walter lief das Wasser im Maul zusammen.

Konnte es sein, dass Horscht ihn so verzaubert hatte? Wenn… wenn er das mit Absicht getan hat? Ob er mich wohl wirklich liebt? Selten sah ich ein Wesen, das mich so betörte.

„He, wieso schaust du mich so an?“ Der Pickelfrosch Horscht wurde ganz unruhig und rutschte auf seinem Stein hin und her.

Oh ja, dachte Walter, das muss es sein, er fühlte sich einsam hier und deswegen hat er mich angeschwult, auf dass ich ihm Freuden und Lust spenden kann, in dieser, ach so traurigen Welt.

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„Wer bist du?”, fragte Walter das Wesen, „und wieso lachst du in dieser bedauernswerten Zeit?“

„Hrrhrr… diese bedauernswerte Zeit, wie du sie nennst, ist der Anfang einer neuen Welt. Eine Welt, in der nur meinesgleichen Freude und Frohsinn empfinden können. Mein Name ist Horscht, und ich bin ein Pickelfrosch. Aber wer bist du? Und wieso lebst du überhaupt noch? So wie du aussiehst, müsstest du schon fünfmal krepiert sein.“

„Ich bin der Dackel Walter und dass ich noch lebe, verdanke ich meinem unglaublichen Sinn, Gefahren schon sehr früh zu erkennen. Einst war ich ein Mensch, doch wurde ich auf einem Schulausflug von einem gentechnisch veränderten Dackel gebissen, der aus seinem Käfig floh. Seitdem habe ich übernatürliche Kräfte. Ich kann zum Beispiel lange ohne Essen auskommen und verhungere doch nicht, da ich als Dackel in meinen Körper integrierte Fettvorräte besitze. Außerdem spreche ich acht verschiedene Fremdsprachen, spiele Oboe und kann meinen eigenen Hintern jagen.“

„Klingt interessant“, sagte der Pickelfrosch Horscht. „So wisse nun, Dackel Walter, das Desaster, das sich auf eurer Welt ausbreitet, habt ihr nur mir zu verdanken. Denn wir Pickelfrösche haben die Gabe, mit unseren Pickeln die Menschen zu beeinflussen. Denn diese Pickel sind die Rudimente sogenannter Wunschfurunkeln, die einen in die Lage versetzen, mittels Gedankenkraft alles zu beeinflussen. Menschen und Tiere, ja sogar die Naturgewalten.“

Was für ein Schwätzer, dachte sich Walter. „Wenn das wirklich funktioniert, dann beweis es mir!“

Horscht schaute Walter an. „Kein Problem…“ Er drückte sich mit seinen grünen Flossen einen besonders großen Pickel aus, verdrehte die Augen und stellte sich in Pose. Eingängig sprach er mit Unterstützung einer sehr theatralisch anzusehenden Gestik:„OOOHHHHMMMMMMMMMMMM… Dackel Walter… erhöre mich… ab sofort bist du… SCHWUL!“

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Erwin, der Zauberer 9 v. 9

Erwin hatte gelesen, dass das völlig normal sei, wenn man kleinen, grünen Männchen mit einem Riesenhammer die Rübe einschlägt. Diese Gehirnkäfer, das wusste er auch, ernährten sich von besonders dummen Ideen, was Erwin jedoch gerade jetzt zum Verhängnis wurde. Denn just in dem Moment, als er seinen Zauberrock nach Blutspritzern absuchte, blieb sein Blick an seinen Schnabelschuhen hängen, und Erwin überlegte sich, ob es wohl prinzipiell möglich sei, sich selbst in die Hintern zu treten und dabei eine Schachpartie zu gewinnen.

Als die Gehirnkäfer diese Idee mit ihren Fühlern auffingen, zischten sie geradewegs auf Erwin zu und beseelten seinen Körper, wie auch seinen Geist. Von diesem Moment an ging alles furchtbar schnell.

Erwin rannte wie ein geölter Blitz nach Müttelbormeringen zurück, stürzte ins Schlafgemach des Königs, um ihm die gewaltige Macht seines gepimpten Zauberstabs zu demonstrieren und zauberte sich selbst während seiner blutrünstigen Tat in eine weiße Zelle, in der er begann, stundenlang mit der Wand zu reden, während braungebrannte Mädchen ihn mit Brot füttern mussten.

In dem Moment war Erwin zum ersten Mal in seinem Leben richtig glücklich.