Metalgnome 3 v. 15

Dietmar war kein besonderer Metalgnom. Wie die meisten andren Metalgnome war er ein reiner Workaholic, der hauptsächlich darauf erpicht war, seine Vorratskammer so schnell wie möglich zu füllen, um die restliche Zeit des Festivals damit zu verbringen, seine Frau Thia im Drogenrausch heftigst durch zu bürsten. Dietmar und Thia waren schon lange ein Paar und hatten unzählige Nachkommen. Das Unglaubliche bei Metalgnomen ist die extrem kurze Schwangerschaft. Nach der Befruchtung der Gnomeizelle durch das Gnomsperma dauert es keine drei Tage, bis ein fertig ausgewachsener neuer Gnom den Leib seiner Mutter aus welcher Körperöffnung auch immer verlässt (Quellen sind hierbei sehr ungenau) und sofort den Boden mit seiner großen Schnuffelnase nach Überresten von dicken Tüten, halbvollen Bierflaschen oder unachtsam fallen gelassenen Tickets absucht. Man bedenke dabei, dass schließlich jeder Metalgnom schon hochgradig abhängig zur Welt kommt. Dietmar hatte schon den ganzen Tag damit verbracht, viele Menschen um ihre Drogen- und Alkoholvorräte zu erleichtern und den ganzen geklauten Stoff in seinen Höhlen zu bunkern, während Thia die Zeit damit verbrachte, die gemeinsame Schlafzimmerhöhle für die bevorstehende, von Kokain und Alkohol geschwängerte Liebesnacht, mit Moos auszupolstern. Natürlich freute sich Dietmar sehr auf die Nacht, denn nach einem schweren Arbeitstag war es ihm nur recht, wenn seine Alte ihn gehörig durchnudelte und im Takt zu den schweren und dumpfen Blackmetaltönen, die durch die oberen Erdschichten zu ihnen durchdrang, auf ihm ritt. Doch diesmal sollte es ganz anders kommen. Mitten im schönsten Metalgnom-Genital-Reibungsakt sah ihm Thia auf einmal in die Augen: „Sag mal Dietmar, hast du noch was geraucht vorhin?“ fragte sie ihn. Dietmar strich sich mit der Hand über die Augen. „Höh?…ähhm…nö! Warum?“ entgegnete er. „Lüg mich nicht an! Immer wenn du was geraucht hast, fängst du beim Vögeln an zu grunzen, wie ein wilder Eber.“

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Metalgnome 2 v. 15

So zieht es beispielsweise auch die Anhänger einer ganz selten gewordenen Art der Gnome, die sogenannten Metalgnome, jedes Jahr im Sommer aufs Neue zu den großen rhythmischen Ritualen, die von dem Menschen auf großen Wiesen und Äckern zelebriert werden. Die Metalgnome bewohnen meist die Dixiehäuschen auf diesen, mehrere Tage andauernden, Festivals und ernähren sich von sämtlichen Drogen, die sie den Menschen am helllichten Tage stibitzen können. (Man beachte hierbei, dass es für die Metalgnome nötig ist, bei Tageslicht ihre Diebestouren zu vollführen, da die Menschen erstens dazu neigen, eher am Tag zu schlafen, zumindest bei solchen Ritualen des Selbstkontrollverlustes und zweitens beim Erblicken eines Metalgnomes, der sich gerade  daran macht, einer Wasserpfeife das Köpfchen zu klauen, entweder alles auf den Alkohol zu schieben, oder so ein Erlebnis einfach als zu cool betrachten, als dass sie etwas dagegen unternehmen würden.) Sofort bei ihrer Ankunft suchen sich die Metalgnome eines dieser schönen Scheißhäuschen aus und untergraben meist einen Großteil des Festivalgeländes mit langen Tunneln, kleinen Kammern für ihre Drogenvorräte, Wohn- und Schlafzimmern für ihre Familie und Freunde und Unmengen von kleinen, fast nicht erkennbaren Löchern, die an die Oberfläche führen. Durch diese Öffnungen genießen sie die Musik der Menschen, während sie abends zusammen sitzen und sich eine Nase nach der andren reinziehen oder auch gern mal eine Fixe setzen. Da die Metalgnome deswegen ständig total prall sind, ist es kein Wunder, dass sie aufgrund ihres verstrahlten Daseins die Namen ihres Nachwuchses immer nach den Namen der Bands wählen, die auf den Festivals auftreten. Außerdem wollen Metalgnome immer cool sein. Dies ist nun also die Geschichte des Metalgnoms Dietmar Borgir und seiner Frau Thia Mat, die das Full Force Festival bewohnen.

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Night Zapping 2 v. 2

ZAP – Auf dem nächsten Kanal erfahre ich am unteren Bildschirmrand, dass „GanGst3r_12“ jemanden nur für „das eine“ sucht, während hirnerweichende Technomusik bei irgendeiner Live-Übertragung aus einer Disco auf meinen Verstand einhämmert. Im Nachhinein denke ich mir, dass BTV-Rave wohl soviel bedeuten muss wie „Bescheuerte Techno Veranstaltungen“. Zielgruppe: ab 15 Jahren abwärts. Jeder mit eigenem Handy und wohlhabender Mama, die mit Freuden die Rechnung bezahlt. Denn hier läuft alles per SMS ab. Unterhaltung für Grenzdebile per Interaktion.

ZAP – Hier erlebe ich, wie man am besten ein persönliches Problem löst: in einer Talkshow vor Millionenpublikum. Bei Themen, wie „Heirate mich, denn ich hab Fotos von deiner Oma im String-Tanga“ bleibt kein Tabu mehr unangetastet.

ZAP – Wow, ich lande in einer Dokumentation über den Vietnam Krieg. Olle Kamellen möchte man meinen, doch die interessanten Hintergrundstorys der Veteranen fesseln mich mit der Zeit und ich schöpfe zum ersten mal Hoffnung, die Fernbedienung aus der Hand zu legen und mich über meine Pizza herzumachen. Zumindest solange, bis völlig unverhofft und ohne jeglichen Zusammenhang eine Frau Mitte 60 mir für nur 41cent/min ihre Liebesdienste anbietet.

Das nächste ZAP entlockt der Glotze ihren endgültigen Todesschrei, als mein Finger auf dem großen roten Knopf landet und ich schließlich meinen, durch die TV-Evolution gepeinigten Verstand bei einem Christian Anderson Märchenbuch erhole.

Gute Nacht John Boy, Gute Nacht Deutschland!

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