Dackel Walter 1 v. 9

Einst begab es sich, dass die Welt dem Untergang geweiht war. Der letzte große Krieg, der Krieg um das Wasser, hatte den größten Teil der Menschheit nach dem verheerenden letzten Atomschlag der Supermächte nahezu ausgerottet. Die Welt war übersät mit Kratern der totbringenden Bomben und die Bäume standen kahl und leblos vereinzelt über die weite Steppe eines einstmals so blühenden Planeten. Der Himmel war verdunkelt durch den aufgewirbelten Staub eines höllischen Infernos, dass das Überleben sichern sollte.

An einem dieser Tage dieser Zeit, lugte ein trauriges Augenpaar aus einer Felsspalte hervor. Ein bedauernswertes Geschöpf trat aus seiner Höhle in die Überreste der grau umwobenen Welt. Ein Geschöpf ohne Hoffnung, kämpfend um das nackte Überleben. Ein sinnloses Überleben. Seine trockene Nase suchte den Boden nach Wurzeln ab, denn das Gras war schon lange verdorrt. Es fühlte sich einsam. Das letzte Wesen seiner Art. Seine langen Schlabberohren schleiften durch den Staub, der sich mal wieder über Nacht vor seiner Höhle angesammelt hatte. Vier kleine, knochige Beinchen scharrten hoffnungsvoll in der Einöde, in Gedanken bei besseren Tagen. Es war der Dackel Walter.

Walter fand auch an diesem Tage wieder nichts, um seinen Hunger zu stillen. Erschöpft kehrte er der leblosen Weite den Rücken zu und begab sich wieder in seine Höhle. Doch auf einmal hörte er auf der anderen Seite ein seltsames Geräusch, das ihm wie ein Lachen vorkam. Neugierig lief er dem Kichern entgegen und hinter der Höhle, auf einem von Termiten zerfressenen Baumstamm sah er ein kleines, grünes Wesen sitzen, das sich über das Elend der Welt und die Verendung der Tierwelt prächtig zu amüsieren schien.

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