Mächenstunde 2 v. 2

„Zum Glück bin ich kein Hund“, sagte sie zu ihrem Papa, der sie daraufhin mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah.

„Naja“, meinte er, „wenn, dann ein ganz wuscheliger, ein Bernhardiner, oder so!“ und konnte sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen.

„Na warte“, maulte Paula, formte einen kleinen Schneeball und traf ihren Papa am Rücken.

In diesem Moment, als er sich umdrehte, sah sie zum ersten Mal bewusst sein weißgraues Haar, das ihm silbern über die Augen hing. Seine Lachfalten, die tiefen Gräben durch die Wangen zogen und die Furchen, die seine Stirn prägten.

Paula sah in ihrem Papa auf einmal einen alten Mann und fragte sich, wie es sein möge, alt zu werden. Ob sie wohl auch urplötzlich Falten bekäme? Oder ob ihr die Haare ausfielen?

Sie würde es erfahren.

Morgen war ihr letzter Tag im Büro. Danach könnte sie jeden Tag ihren Papa besuchen. Als Rentnerin würde sie viel Zeit haben.

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