Am ersten Tage las er alles, was ihm irgendwie in die Finger kam und von Bürotechniken handelte. Den zweiten Tag nutze er dazu, in betrunkenem Zustand sein Zauberzimmer nach Feng-Shui Richtlinien umzuräumen. Am dritten Tag las er, wieder ein Versehen, das aus seinem Alkoholkonsum resultierte, Bücher über politische Diskussionen und Abhandlungen über Außenpolitik, da er sich von den Bildern beeinflussen ließ, die diese Bände normalerweise zieren. Dicke nichtssagende Politikergesichter in schön eingerichteten Büros, schreibend, tippend, an Tischen sitzend und Papiere in den Händen haltend.
Am späten Nachmittag des dritten Tages schritt er voller Stolz und, seines Erachtens nach gut vorbereitet, vor die Türe und stellte sich inmitten des Unrates, der über das ganze Königreich verteilt war. Einige Untertanen hatten schon begonnen, die lose herum liegenden Büroklammer aufzuklauben, um sich daraus schön anzusehende Ketten zu basteln. Erwin statuierte ein Exempel an ihnen und löste mit seinem Zauberstab einige von ihnen in Luft auf. Immerhin wollte er sich seinen Respekt bewahren.
Er blickte über das Land, das unter Stühlen, Sideboards, Aktenschränken, Whiteboards und Unmengen von Kleinkram begraben war und sprach die magischen Worte, die vor seinem inneren Auge schon seit geraumer Zeit umherschwammen: „Bürogestuhl, ob groß, ob klein, sollst nun gar nicht mehr hier sein. Verschwindibus, verschwindibums, erlöse uns mit einem Rumms.“
Kaum hatte Erwin die Worte aus seinem Mund entlassen, wurde ihm klar, dass der Spruch wohl doch nicht die nötige Schwere der magischen Präsenz implizierte, wie er es ursprünglich erhoffte. Nüchtern betrachtet war er im Prinzip ein ziemlich alberner Spruch. In der Hoffnung, dass die Albernheit, die dem Zauberspruch innewohnte, diesen nicht in seiner Macht beeinträchtigen sollte, sog Erwin die Luft durch seine Zähne ein. Er sollte Recht behalten.