Dackel Walter 2 v. 9

„Wer bist du?“, fragte Walter das Wesen, „und wieso lachst du in dieser bedauernswerten Zeit?“

„Hrrhrr… diese bedauernswerte Zeit, wie du sie nennst, ist der Anfang einer neuen Welt. Eine Welt, in der nur meinesgleichen Freude und Frohsinn empfinden können. Mein Name ist Horscht, und ich bin ein Pickelfrosch. Aber wer bist du? Und wieso lebst du überhaupt noch? So wie du aussiehst, müsstest du schon fünfmal krepiert sein.“

„Ich bin der Dackel Walter und dass ich noch lebe, verdanke ich meinem unglaublichen Sinn, Gefahren schon sehr früh zu erkennen. Einst war ich ein Mensch, doch wurde ich auf einem Schulausflug von einem gentechnisch veränderten Dackel gebissen, der aus seinem Käfig floh. Seitdem habe ich übernatürliche Kräfte. Ich kann zum Beispiel lange ohne Essen auskommen und verhungere doch nicht, da ich als Dackel in meinen Körper integrierte Fettvorräte besitze. Außerdem spreche ich acht verschiedene Fremdsprachen, spiele Oboe und kann meinen eigenen Hintern jagen.“

„Klingt interessant“, sagte der Pickelfrosch Horscht. „So wisse nun, Dackel Walter, das Desaster, das sich auf eurer Welt ausbreitet, habt ihr nur mir zu verdanken. Denn wir Pickelfrösche haben die Gabe, mit unseren Pickeln die Menschen zu beeinflussen. Denn diese Pickel sind die Rudimente sogenannter Wunschfurunkeln, die einen in die Lage versetzen, mittels Gedankenkraft alles zu beeinflussen. Menschen und Tiere, ja sogar die Naturgewalten.“

Was für ein Schwätzer, dachte sich Walter. „Wenn das wirklich funktioniert, dann beweis es mir!“

Horscht schaute Walter an. „Kein Problem…“ Er drückte sich mit seinen grünen Flossen einen besonders großen Pickel aus, verdrehte die Augen und stellte sich in Pose. Eingängig sprach er mit Unterstützung einer sehr theatralisch anzusehenden Gestik:„OOOHHHHMMMMMMMMMMMM… Dackel Walter… erhöre mich… ab sofort bist du… SCHWUL!“

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