Metalgnome 8 v. 15

Dietmar sprang auf, galoppierte durch die Gänge, erblickte die offene Türe, betrat die Vorratskammer, um das Licht zu löschen, ignorierte dabei die Pillenhäufchen auf dem Boden, stürzte wieder auf den Gang hinaus und schloss die Türe hinter sich mit einen lauten Schlag. Stille lag im Flur. Dietmars Schädel begann zu dröhnen. Das Gefühl, die Wände kämen auf ihn zu, wollte sich nicht unterdrücken lassen. Der Gang, in dem er stand, war von dumpfen Erinnerungen geschwängert und die Luft war erfüllt mit immer abstruser und bizarrer werdenden Formen und Bildern, die in seinem Geiste plastische Formen annahmen. Als er nach Atem rang und etwas geistig verwirrt sich wieder ins Schlafzimmer aufmachen wollte, hörte er auf einmal eine leise Stimme: „He Dietmar…was soll das denn?“ Dietmar stutzte. Er schaute sich um, doch niemand war zu sehen. „Komm wieder zurück“, sagte die Stimme. Dietmar öffnete abermals die Türe zur Vorratskammer. Er drückte den Lichtschalter. Aber niemand war zu sehen. „Hallo“, fragte er in den Raum. „Ist da wer?“ „Ja…ich…“ Dietmar schaute nach oben und erblickte dort eine ihm wirklich nett erscheinende Lampe. „Hallo Dietmar“, sprach diese. „Hallo Lampe, was machst du denn da?“ Die Lampe strahlte ihn an: “Naja“, entgegnete sie ihm. „Mir ist langweilig, meistens häng hier nur so rum. “ „Oh, das tut mir leid für dich. Kann ich dir was Gutes tun?“ fragte Dietmar. „Ja“, sagte die Lampe wie aus der Pistole geschossen.. „Ich habe noch keinen Namen. Willst du mir nicht einen Namen geben? Bitte gib mir einen Namen.“ „Hmm…“ überlegte Dietmar und seine kleinen grauen Gnomzellen liefen auf Hochtouren, was jedoch kein allzu großes Kunststück war, da sich Dietmar stellenweise schon überfordert fühlte, wenn er sich selbst in Spiegel betrachtete. „Ich glaube ich nenne dich… Friedelindemann Pöckelsteinmayer.“ „Friedelindemann Pöckelsteinmayer“, wiederholte die Lampe.  „Ein wirklich schöner Name. Danke Dietmar. Dafür verrate ich dir auch ein Geheimnis.“

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