manche Dinge in zehn Minuten geschrieben, andere wiederum in mehreren Stunden…
ein Kommen und Gehen von Ideen.
So viele Gedanken, so wenig ausgewählter Blödsinn…
viel Spaß beim Lesen
manche Dinge in zehn Minuten geschrieben, andere wiederum in mehreren Stunden…
ein Kommen und Gehen von Ideen.
So viele Gedanken, so wenig ausgewählter Blödsinn…
viel Spaß beim Lesen
Seit ewigen Zeiten entschließe ich mich also mal wieder, einen gemütlichen Abend nur vor der Glotze zu verbringen. Für genügend Fastfood ist gesorgt und die, schon halb eingestaubte Fernbedienung mit frischen Batterien bestückt, wird mir gleich den Weg ins nächtliche „Hirn-aus-Nirvana“ ebnen.
ZAP – Schon versetzt mich die x-te Wiederholung eines Uraltschinkens mit Heinz Rühmann in meine Kindheit zurück und ich frage mich unmittelbar danach, ob es eigentlich sein kann, dass in den letzten 12 Jahren keine neueren Filme mehr rausgekommen sind.
ZAP – Auf einmal grinst mich ein Mann an, der ein dickes Bündel Geldscheinen in seinen verschwitzten Griffeln hält und mich mindestens zwanzigmal in der Minute auffordert, irgendwelche Dreiecke zu zählen. Für nur 3,63€ pro Anruf hab ich angeblich die besten Chancen, den Moderator um sein Geld zu bringen und gleichzeitig den Sender zu bereichern. Ich wundere mich schon gar nicht mehr über die Freudenschreie des Gewinners, der stolz erzählt, er versuche schon seit einer dreiviertel Stunde, beim Sender durchzukommen. Jetzt kann er wenigstens seine Telefonrechnung bezahlen.
ZAP – Plötzlich sehe ich nur noch Schaum, der aus pinkfarbenen Plastikflaschen auf alle möglichen Gras-, Öl-, Ketchup- und Rotweinflecken gesprüht wird, gegen deren fröhliche Farbzusammensetzung jeder LSD-Trip wie ein schwarz-weiß Film wirken muss. Dazu eine mehr als euphorische Stimme eines, mit Schweißflecken übersäten Moderators, der kurz vor der Atemnot zu stehen scheint und mir höflicherweise auf seine ganz eigene Art anbietet, sich meines Geldes anzunehmen. Willkommen Kapitalismus!
Diese unsere bekannte Welt, in der ein jeder vor sich hinlebt, seinem Alltag nachgeht und – manchmal mehr schlecht als recht – diesen versucht zu meistern, ist die unsere vertraute. Die Geborgenheit, die diese Welt ausstrahlt, setzt sich in den Gedanken und Gefühlen der Menschen fest, so dass diese in ihrem Verständnis für darüber hinaus gehende Ereignisse, Situationen und Emotionen gewissen Wesen aus der Vielzahl der andersartigen Welten, fast schon als bekümmert erscheinen müssen. Die, bestimmt nicht bewusst erlebte, jedoch schon seit an Beginn der Neuzeit praktizierte Ignoranz, die die Menschheit dabei an den Tag legt und immer weiter entwickelt, behindert den Menschen darin, eben erwähnte andere Welten überhaupt wahr nehmen zu können. Geschöpfe dieser andren Welten erscheinen so im Laufe der Zeit nur noch als Legenden und Mythen in Büchern. Da gibt es Feen, Hexen, Zauberer, Zwerge, Einhörner oder Kobolde. Sie alle haben mit den Menschen zusammen auf der Erde gelebt, solange bis die Menschen sich nur noch mit sich selbst beschäftigten und keine Zeit mehr fanden, ihre Augen und Ohren für diese Wesen offen zu halten. Dadurch verschwanden diese Geschöpfe aus der uns sichtbaren Welt, in eine andere, unsichtbare Dimension jenseits unserer Vorstellungskraft. Doch manchmal, ganz selten allerdings, passiert es, dass einige dieser Kreaturen wieder in unsere Welt zurückkehren. Des Öfteren hört man beispielsweise von Sichtungen großer, haariger Affenmenschen in den Alpen, oder von filigranen Stimmen auf den Feldern in Island, die Elfen oder Feen zugeordnet werden. Die Mystik, die von diesen Geschöpfen ausgeht, verstand es schon immer, die Phantasie der Menschen zu beflügeln und in den seltensten Fällen kann man auch von einer gegenseitigen Symbiose sprechen, in der manch mystische Geschöpfe mit den Menschen zusammen leben.
„Schau nur!“, rief sie und zeigte mit ihren kleinen Fingern auf das große bunte Etwas über ihren Köpfen. Der Wind hatte ihre blonden Haare zerzaust und der rote Regenmantel war gesprenkelt von kleinen Dreckspritzern, die sie in ihrer Erscheinung einem großen Marienkäfer gleichen ließ. Es war kalt hier, mitten auf dem Feld. Die Natur, die sie sonst zu sehen bekam, bestand aus einem kleinen Park mit Spielplatz, der zwei Straßen neben ihrer Wohnung angelegt worden war. Rollschuh fahren war dort verboten. Hunde waren dort verboten. Lärmen war dort verboten. Doch jetzt stand sie mitten auf diesem gigantischen schneebedeckten Feld und blickte mit ihren großen, braunen Augen in den wolkenverhangenen Himmel.
„Schau nur!“, rief sie noch lauter und zog ihren Vater am Ärmel. Über ihren Köpfen schwebte es fast lautlos, nur ab und zu fauchend, vorüber.
„Ich seh ihn ja, Paula. Ich seh ihn.“ Ihr Vater stand direkt neben ihr.
Der Heißluftballon schmolz sich seinen Weg durch dicke, eisige Luft um kurze Zeit später mit einem Fauchen wieder von den Wolken verschlungen zu werden. Gebannt starrte Paula noch minutenlang auf die Stelle, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. Der Wind blies heftiger und an ihrer kleinen Nase formte sich ein Tröpfchen, das sie ohne Mühe abschüttelte und die Ringe zählte, die es beim Aufprall in einer Pfütze hinterließen. Langsam trottete sie hinter ihrem Vater her, fasziniert von dem matschigen Schuhabdrücken anderer, die vorher diesen Feldweg für sich beanspruchten. Hier und da erkannte man Spuren von einem Hund und Paula dachte darüber nach, wie es wohl sein müsse, nur mit einem Fell bekleidet durch den Wald zu laufen. Sie fröstelte bei dem Gedanken. Schließlich hatte sie heute außer ihrer roten Regenjacke noch zwei Unterhemden und einen dicken Pulli an, den ihr ihre Mama zum Geburtstag strickte.
Tief im Lande des Kaiserreiches Müttelbormeringen lebte einst ein Zauberer. Rein äußerlich gesehen ein nicht unbedingt bedeutsam anzusehender kleiner Mann mit einem langen Bart, zwei Armen und zwei Beinen. Dieser war nicht nur des Lesens und Schreibens mächtig, nein, er war auch in der Lage, Dinge zu tun, die normalen Menschen verwehrt blieben. Er konnte zaubern. Und das war auch gut so, denn ansonsten hätte er sich nicht Zauberer schimpfen dürfen. Rein theoretisch hätte er das zwar schon tun können, jedoch wäre es sehr peinlich geworden, falls gewisse Dinge passierten, die es mittels Magie zu beeinflussen gegolten hätte.
Da der Zauberer jedoch wirklich ein Zauberer war, hatte er auch dementsprechend gewisse Zauberutensilien, die nur Zauberern vorbehalten sind. Ein großer spitzer Hut in einer dunklen Farbe mit glitzernden Sternen zierte seinen Kopf. Seinen Körper hüllte er in einen Mantel in derselben Farbe wie sein Hut. Diese Dinge schafften es tatsächlich, ihm eine ordentliche Portion Seriosität zu verleihen. An seinem Gürtel befanden sich zwei Dinge. Zum einen sein ganz persönlicher Zauberstab, ohne den er niemals das Haus verließ und mit dem er gern und viel zauberte. Zum anderen ein kleines Fläschchen mit selbstgebrautem Schnaps, denn der Zauberer hatte schon des längeren ein Alkoholproblem.
Leider war bei ihm der Drang zum Zaubern größer als sein eigentliches Können. So kam es denn nun, dass der Zauberer gebeten wurde, für ein Fest zu Ehren des Kaisers, ein großes Feuerwerk zu veranstalten. Lange Zeit bereitete sich der Zauberer Erwin, das war übrigens sein Name, auf dieses Fest vor und las jeden Zauberspruch, den er in der Bibliothek des Königs finden konnte und der etwas mit Feuerwerken, Pyrotechnik oder Schwarzpulver aus China zu tun hatte.
Liebes Tagebuch, gestern war ein komischer Tag. Der erste Schultag nach den Ferien. Ich hab sogar was kapiert. Das war zwar auch komisch, aber nicht so komisch wie die 24h, die darauf folgen sollten. Als ich nämlich aus der Schule ging, stellte ich fest, dass sich mein Geldbeutel nicht mehr am gewohnten Platz befand. Genauer gesagt, er befand sich an keinem Platz mehr, den ich irgendwie hätte entdecken können. Er war weg. Verloren haben konnte ich ihn allerdings nicht. Denn kurz vorher war er ja noch da. Bei mir. Und dann nicht mehr. Ich glaube, er wurde gestohlen. Es gibt so viele böse Menschen, da ist das gar nicht mal so abwegig, dass ein Geldbeutel geklaut wird. Wie dem auch sei, ich bin dann erst mal nach Hause gefahren und hab mich natürlich drüber aufgeregt. Dann schlief ich aber nach erfolgreicher Onanie ein.
Heute Morgen bin ich gleich zur Polizei gegangen, um den bösen Dieben zu zeigen, dass das so nicht geht. Der Polizist meinte, ich müsse mich ausweisen. Da sagte ich, das sei unmöglich, mein Personalausweis war ja in dem Geldbeutel. Er fragte, ob ich was anderes dabei hätte, um mich zu legitimieren. Im Kopf ging ich folgendes durch: Perso weg, Führerschein weg, Schülerausweis weg, Bahncard weg, Schülerticket weg, Krankenkassenkarte weg, Biblioausweis weg.
Nein, sagte ich. Da meinte er, das sei so nicht richtig. Das weiß ich auch, meinte ich und ging wieder, da ich dachte, es sei wohl erstmal besser ins Bürgerbüro zu gehen und zu schauen, was die so tun können. Dort angekommen und die Lage geschildert, fragte mich die nette Auszubildende mit dem dicken Pickel auf der Backe, ob ich mich denn ausweisen könne. Nein sagte ich und sie meinte, sie bräuchte meine Geburtsurkunde.
Ich weiß, dass diese im Tresor zuhause liegt. Also ging ich nach Hause. Jedoch wusste ich nicht, wo der Schlüssel für besagten Stahlschrank sich befand. Also rief ich meine Eltern an und schilderte die Lage. Meine Mama meinte, ich könnte immer zu ihr kommen, wenn ich Probleme habe. Nun, ich hatte ein Problem und sie war irgendwo an der italienischen Grenze. Und hatte den Tresorschlüssel mit dabei. Sie sagte, ich krieg das schon hin. Bin ja schon groß. Und ich soll nicht vergessen, den Müll heut Abend rauszustellen. Morgen ist sie wieder da. Glaubt sie zumindest.