Schon am nächsten Tag wurden tonnenschwere Steine mit bloßer Muskelkraft von der Küste bis zum Bauplatz geschleift. Bäume wurden gefällt, Wasser wurde gestaut. Tage, Wochen, Monate, bei Regen, Schnee und eisigem Wetter wurde ein Stein auf den andren gesetzt. Die Fugen wurden mit Mörtel verkleidet, die inneren Wände mit Lehm abgedichtet. Der Boden mit flachen Steinen versehen, das Mobiliar aus gefällten Bäumen geschnitzt.
Erwin betrachtete alles genau und als er meinte, er hätte nun verstanden, worauf man beim Burgbau achten müsse, schaltete er den Fernseher aus und drehte sich zu dem immer noch leeren Bauplatz um.
Wieder zogen Tage und Wochen, sogar Monate ins Land. Doch diesmal viel langsamer als in der Heimwerkersendung und Erwin tat sein Bestes, um mittels handwerklichen Geschicks und ein klein wenig Zaubereibaukunst sein Zauberschloss seinen Vorstellungen entsprechend umzusetzen.
Nach getaner Arbeit glich dieses mehr einem Palast. Hunderte Türme ragten wie Speerspitzen gen Himmel, als ob sie Erwin vor einer einbrechenden Gefahr jenseits des Firmaments schützen wollten. Ein langer Graben zog sich um die gesamte Burg, angefüllt mit ätzender Säure und besiedelt von ätzender-Säure-resistenten Krokodilen. Eines davon hieß Hermann.
Überall um die Burg herum lagen kunstvoll aus Pappmache gefertigte menschliche Körperteile, um die Gefahr des Betretens dieses Grundstückes noch mehr hervor zu heben.