Der Erzähler war da.
Nicht als Stimme. Nicht als Stil. Sondern als Präsenz – ein schwerer Schatten an der Wand von Raum 3b. Er sprach nicht. Er beobachtete.
„Er liest uns“, flüsterte Lula.
„Oder bewertet“, sagte Bratzl.
Asterisk hatte sich in eine Fußnote am Boden zurückgezogen. „Er ist Teil der Entscheidung. Wer wird übernommen? Wer bleibt Rand? Wer… wird gelöscht?“
Ylli stand auf. In der Hand ihr Notizbuch, halb leer, halb fremdgeschrieben. Sie trat vor den Schatten.
„Ich bin nicht vollständig“, sagte sie. „Ich weiß. Aber ich bin nicht weniger wert.“
Der Schatten bewegte sich nicht.
Knorp erhob sich langsam. „Ich war ein Wirt. Ohne Namen. Ohne Relevanz. Und trotzdem wurde ich erinnert.“
Bratzl trat hinzu. „Ich habe geschrien. Jetzt spreche ich.“
Lula stellte sich dazu. „Ich wurde rückblickend erwähnt. Jetzt gehe ich nach vorn.“
Sie standen im Licht, das der Schatten warf. Nicht dagegen. Darin.
Und für einen Moment war alles still. Kein Nebensatz zuckte. Keine Seiten raschelten.
Dann zog sich der Schatten zurück. Ganz langsam. Als hätte er genug gehört. Oder entschieden.
In Raum 3b blieb nur ein Satz an der Wand, der vorher nicht da gewesen war:
„Sie standen. Und sie blieben.“
Das Staffelfinale rückte näher. Und die Gruppe wusste: Jetzt wird es wirklich eine Geschichte.