„Das ist doch keine Lebensaufgabe!“, sagte Yeez lapidar und hieb mit der Faust auf den Tisch. „Ich will es einfach nicht wissen. Ich find es schon belastend genug, dass man überhaupt in Kenntnis darüber gesetzt wird, dass man jemanden auf dem Gewissen hat! Dann muss ich nicht auch noch wissen, wen!“
„Und die Leute, die dir ihr Leben zu verdanken haben?“
„Willst du jetzt jedes Mal eine Medaille, wenn sowas passiert?“
„Ach was! Es ist nur…“
„Was?“
„Naja, sowas wie ein Ausgleich. Du weißt schon. Zu dem, was man getan hat!“
„Was haben wir denn getan?“, schrie Yeez wütend. „Wir haben überhaupt nichts getan! Verstehst du? Ü-ber-haupt-nichts!“ Yeez lies sich auf den Stuhl neben Claude fallen. „Wir leben doch nur unser Leben. Was wir jeden Tag unabsichtlich mit unseren Handlungen beeinflussen – das kann man uns doch nicht anlasten!“ Er schnippte an die Kaffeetasse.
„Deswegen steht es doch auch nicht unter Strafe. Es ist ja nach wie vor eine Information!“
„Scheiß auf die Information!“
Eine Weile sagte niemand etwas.
„Die Ungewissheit ist schlimmer, oder?“ Claude hielt wieder das Kuvert in der Hand.
„Jeden Monat dieselbe Kacke!“
„Öffnen oder nicht?“