„Ohhh…“, staunte Dietmar und streckte seinen Körper der Glühbirne entgegen, bis seine Augen so nahe an der Lampe waren, dass seine Pupillen zu mikroskopisch kleinen Löchern wurden, durch die nicht einmal mehr der Fühler eines Schmetterlings gepasst hätte. „Ein Geheimnis?“, wiederholte er und ließ dabei sein Haupt in einer wippenden Bewegung von links nach rechts schlingern. Im Geiste fuhr er gerade auf einer Achterbahn Karussell mit einem Magen voller Rosinenbrötchen. Nur mit der Absurdität, dass er das Brötchen war. Ihm erschien das vollkommen logisch. „Ich liiiiiiebe Geheimnisse.“ „Okay, dann pass auf. Siehst du den Beutel mit den Kokain dort hinter dir?“ Dietmar nickte. „Das ist gar kein Kokain, Dietmar. Das ist der Geist eines alten Kriegshelden, eines Generals. Aber als er wegen Menschenrechtsverletzung vor den Kadi geschleppt und verurteilt wurde, schaffte er es, aus dem Hochsicherheitstrakt auszubrechen und vergewaltigte noch in derselben Nacht einen Schneemann. Man konnte ihn zwar wieder fassen und auf den elektrischen Stuhl schicken. Allerdings wurde bei seiner Einäscherung festgestellt, dass das Vergehen an dem Schneemann dazu führte, dass seine Asche die weiße Farbe der Unschuld annahm. Der Schmerz des Todes sitzt immer noch tief in ihm. Und heute Nacht, will er wieder in seine alte Gestalt zurück kehren und Tod und Verderben über die Menschheit bringen “. „Ehrlich?“, staunte Dietmar, die Augen schon hasserfüllt auf das Kokspäckchen im Regal gerichtet. „Ehrlich“, bestätigte Friedelindemann Pöckelsteinmayer und eine gewisse Hysterie schien sie zu befallen. „Ich hab das vorhin zufällig mitbekommen, als er sich mit den Pilzen darüber unterhielt. Dietmar, du musst etwas tun. Rette uns, Dietmar. Vernichte den General!“ Ohne zu Zögern warf sich Dietmar in die Richtung, in der er das Regal vermutet hatte, landete jedoch zunächst unsanft mit dem Kopf an der Wand.