Dietmar kniff seine eh schon viel zu zugequollenen Augen zusammen. „Naja…vielleicht nur einen ganz Kleinen…“ gab er reumütig vor seiner Frau zu. „Ich hab dir doch schon mal gesagt,“ meinte Thia „nach dem Abendessen nichts mehr naschen. Du hast vorhin schon zwei Lines gezogen und nen halben Kasten Wahrsteiner leergebechert, das wird dir ja wohl reichen.“ Dietmar setzte einen herzerweichenden Hundeblick auf. „Ähhh… ich liebe Dich.“ Thia bemerkte, dass sie in diesem Zustand keine Chance hatte, aus Dietmar auch nur einen vernünftigen Satz herauszubekommen. Sie fand sich mit der Situation ab, dass eine Standpauke nun eh nichts mehr bringen würde. „Vergiss es!“ sagte sie zu ihrem zugedröhnten Gnomgatten. „Hast du die Tür zur Vorratstür auch wieder zugemacht?“ Dietmar suchte in seinen perforierten Gehirnsträngen nach Lösungsansätzen für diese, zumindest ihm sehr schwierig vorkommenden Frage und begnügte sich dann im Endeffekt mit der einfachsten Antwort, die der Wahrheit schon ziemlich nahe kam: „Vielleicht…?“ sagte er und war sogleich nahezu stolz auf die absolut korrekte Aussage dieses eigentlich nichts aussagenden Satzes und fühlte sich dabei, als er hätte er einen Nobelpreis verdient. „Das reicht.“ Thia stieg von Dietmar herunter und setzte sich neben ihn. „Du gehst jetzt sofort raus und schaust, ob die Türe auch zu ist. Ich habe keine Lust, dass ich morgen beim Frühstück wieder tote Maulwürfe aufsammeln muss.“ „Och menno…,“ grunzte Dietmar, stieg aus dem Bett und lief nackt Richtung Vorratskammer. Wie Frauen nun mal so sind, hatte Thia natürlich Recht. Die Türe stand sperrangelweit offen und Dietmar verfluchte seine Vergesslichkeit. Er hätte sie ja wirklich gern geschlossen und wäre schnell wieder ins Bett zurückgegangen, doch in der Vorratskammer herrschte ein von der Decke herabfallendes Licht, das sein drogenüberschwemmtes Hirn mit Faszination erfüllte, als es einen perfekten Schatten seines Körpers an die Wand warf.