„Lass liegen!“, befahl Yeez. Der Kaffee dampfte vor sich hin und hinterließ einen Beschlag auf Claudes Brille.
„Was passiert denn schlimmstenfalls, wenn du ihn liest?“
„Was passiert denn schlimmstenfalls, wenn ich es nicht tue?“
Beide schwiegen.
„Darauf gibt es wohl keine eindeutige Antwort!“, sagte Claude schließlich.
„Wenn ich es tue, könnte das bereits das Leben eines anderen ändern. Wenn ich es vermeide ebenfalls. Und wenn ich ihn einfach entsorge, könnte ihn jemand anderes in die Finger kriegen. Stell dir vor du findest einen auf der Straße. Wenn jetzt auch noch Personen namentlich erwähnt werden…“
„Was meinst du?“
Yeez sah ihn an. „Der Tod deiner Frau damals!“
Claudes Augen weiteten sich. „Das hat nicht das geringste hiermit zu tun!“
„Wüsstest du nicht gerne, wer dafür verantwortlich ist?“
„Wenn jemand dafür verantwortlich ist, dann sie selbst!“ Claude nippte an dem Kaffee. Seine Stimme wurde merklich dünner. „Sie hat sich dazu willentlich selbst entschieden!“
„Vielleicht war es auch…“
„Was?“, unterbrach ihn Claude und wurde lauter. „Das ist fast sechs Jahre her. Wieso fängst du jetzt damit an? Es war Krebs, Herrgott noch mal!“ Er stellte die Tasse ab und hinterließ einen braunen Fleck auf der Tischdecke. „Sie hat sich selbst vor einem schlimmeren Ende bewahrt!“
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