Sein immer noch steifer, kleiner Gnomdödel wippte bei jeder Bewegung auf und ab und löste in Dietmar wahre Freudengefühle aus, so dass er anfing, mit sich selbst über Licht und Schatten zu diskutieren. „Hmm“, dachte er bei sich, „wenn ich Licht wäre, dann müsste ich ja auf sämtliche Gnomdödel aufprallen, die so im Licht stehen, wie ich hier grad. Ich würd gern wissen, ob Licht männlich oder weiblich ist.“ Von diesem Gedanken beflügelt, stellte er eine Gleichung für das Bestimmen des Geschlechtes von Licht auf, die er jedoch kurz darauf wieder vergas. Er wusste im Nachhinein nur noch, dass es auf prinzipieller Basis etwas mit Schrödingers Katze und sexueller Nötigung derselben zu tun hatte. „Wie auch immer“, unterbrach er seine eigenen Gedankenfluten. „Auf jeden Fall sollte man dem Licht was Gutes tun.“ Sein Blick fiel auf zwei fertig gebaute Joints auf dem mittleren Regalbrett vor sich, die er sofort beide auf einmal in den Mund steckte, anzündete und den Schatten beobachtete, den der Rauch auf die Felswand warf. „So liebes Licht“, sagte er zu der Lampe, die von der Decke hing. „Jetzt haste auch mal was vom Leben.“ Ein Ruf unterbrach seinen philosophischen Gedankengang: „DIETMAAAAR, wo bleibst du denn?“ „Uiiii…“ Dietmar riss die Augen auf. „Ich muss los liebes Licht. Tschüüüüüüß.“ Diemar lief zurück und stürmte das gemeinsame Schlafzimmer mit einem lauten „Olee Olee, isch bin die Weihnachtsfee.“ Thia sah ihn entgeistert an. „Heilige Scheiße“, sagte sie, „du bist ja noch dichter als vorher.“ „Sag isch ja“, grinste Dietmar. „Isch bin ein Dichter, höhö.“ Thia drehte ihm beleidigt den Rücken zu. „Wenn du wieder ins Bett willst, dann nüchter dich erst mal aus. Ist die Tür jetzt eigentlich zu?“ „Öhh…frag die Lampe. Die is lieb.“ „DIETMAR!“ „Jaja, ich geh ja schon, ich mach ja schon…“ Dietmar drehte sich um und ging wieder zur Vorratskammer. Die Tür stand offen. „Und lass die Finger vom Gras“, hörte er Thia ihm hinterher rufen.